Mir ist, ich schwimm' aus mir heraus
Und ström' ins All wollüstig aus, -
Und leb' ich noch und atme noch?
Ich bin nicht mehr und liebe doch!

(Friedrich Gottlob Wetzel, 1779-1819)

Sommergedichte

Die Leichtigkeit des Sommers spüren, den lauen Wind, die langen Abende, die Geselligkeit, und die neue Freiheit, das ist an sich schon Poesie. Hier erhalten Sie schöne Sommergedichte zum Nachdenken oder Schenken. Lustige und ernste Reime, kurze und lange Verse für Schule und Unterricht oder einfach so für kleine Geschenke oder zum Danke sagen. Eine schöne Auswah von bekannten Klassikern geschrieben sowie moderne neue Sommergedichte. Speziell und originell sowie tolle Sommersprüche und Bilder mit Lebensweisheiten für Karten.

Ein Duft von Sommer

Zurück an unseren See 
werden meine Gedanken gehn 
wenn ich einst unterwegs bin 
hin in andere Welten 

Zurück an dich und 
an die Zeit der Hoffnung 

Lauer Sommerwind 
wird wehen und mich erinnern 
an deinen Duft von Sommer 
Wind und Liebe 

(© Gerhard Rombach)

An den Sommer denken

An den Sommer denken, an die Zeit
dazwischen, die, die schon vorbei ist,
die verloren ist, weil der Sommer
da ist, der Spätsommer und bald
der Herbst, wenn nicht verdrängt
liegen wir mit einem Bein mitten
in der Zeit, der späten Zeit, an die,
die wir nach dem Sommer denken.

(© Monika Minder)

Golden

Da oben, golden, die Mittagssonne,
ein Vogel schwingt in die Zukunft.
Leises Surren, laute Wonne,
es glänzt in jeder Rund.

Da oben, golden, die Stille,
von den Wellen des Glücks genährt.
Was kreist ganz ohne Wille,
weiss, dass alles fliesst und fährt.

(© Hanna Schnyders)


Naturfoto mit Margeritenbusch im roten Abendlicht

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Bild-Text:

SOMMER:
ZEIT FÜR TRÄUME.
LASS SIE ZU, DANN HAST DU RUH.

(© H.S. Sam)

Der Sommer ist wild

Der Sommer ist ne wilde Sau,
die Leute spinnen, machen Radau.
Sie lärmen, kompensieren Frust,
sie grillen, verpesten die Luft.
Wir Kinder fragen sachte,
wird der Mensch denn nie erwachsen?!

(© M.B. Hermann)

Barfuss

Mit nackten Füssen der Sonne entgegen
auf heissem Asphalt und frischen Wiesen.
Nichts sperrt sich dagegen,
das Leben zu geniessen.

(© Monika Minder)

Es war im Sommer

Es war im Sommer,
Und ein helles Kleid
Hascht' ich auf einer grünen Wiese,
Ein helles Kleid und langes Haar,
Das Kind hiess Liese.

Und Liese stand
Und sah mich lange an:
Was willst du denn von mir auf grüner Wiese?
Ich aber sagte leise nur:
Ach, liebe Liese.

Ach, liebe Liese, machte sie mir nach.
Du scheinst es wirklich selber nicht zu wissen.
Dann nahm sie mich und fasste mich,
Erstickt' mich fast mit ihren wilden, weichen Küssen.

(Carl Sternheim, 1878-1942, deutscher Dramatiker)

Für dich ein blauer Himmel

Für dich ein blauer Himmel,
Blütenduft und Schmetterlinge.
Für dich ein zartes Morgentau,
Singen von der Nachtigall.
Für dich ein weicher Sonnenstrahl,
Liebesgrüsse tausendmal.
Undsoweiter und für immer,
Für dich ein blauer Himmel.

(© Beat Jan)

Es fällt ein heisser Tag ins Haus

Es fällt ein heisser Tag ins Haus,
Zwetschgenblau und Himbeerrot.
Büsche sehen festlich aus,
Weiches Licht mildert jede Not.

Es fällt ein Rausch in alle Dinge,
Äcker werden langsam braun.
Glück braucht keine Ringe,
Nur Seele und Vertrauen.

(© Monika Minder)


Naturfoto mit grossen Margeriten und Spruch

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Bild-Text:

Gelebtes Denken ist das Wertvollste.

(© Monika Minder)

G E D A N K E N
Mit seiner Wärme und den langen Tagen wirkt der Sommer für viele Menschen magisch. Er singt uns Glück ins Herz und öffnet unsere Seelen. Wir werden beschwingt, weltoffen, wir getrauen uns mehr und lassen mehr Nähe und Kontakt zu. Indem wir uns freuen, schaffen wir eine ganz andere Welt, als wenn wir unzufrieden sind. In dieser Freude schreiben wir andere Geschichten, Geschichten von Nähe zu anderen Menschen, von Grosszügigkeit und Solidarität, von Verbundenheit und Liebe. Grundlagen von immenser Wichtigkeit.

(© Monika Minder)

Wie Rosen ein Bett

Wie Rosen ein Bett
Wie Frühlingsluft ein Chor
Wie Flieder ein Duft
Wie Sommerwärme eine Hand
Wie Honig ein Kuss
Wie Glück ein Gruss
Wie Liebe ein Herz.

(© M.B. Hermann)

Ein kleines Glück

Im Gras liegen, träumen
Sich wiegen, alles versäumen
Keine Sorgen, keine Not
Nur sein bis zum Morgenrot.
Oh, wunderschönes tiefes Schweigen
Nur Himmel lässt sich neigen
Und hält dir über Strom und Zeit
Ein kleines Glück bereit.

(© Monika Minder)

Was dem Sommerhimmel sein klares Blau

Was dem Sommerhimmel sein klares Blau,
Der Mondnacht ihr lautloses Schweigen,
Was der duftenden Blume der nächtliche Tau,
Das ist, die so selten ihm eigen,
Das ist dem Herzen die Ruhe.

Wohl zeigt im Gewitter der Gott sich an,
Hold lebt sich's in fröhlichen Nächten,
Was mehr als Erregung ihm frommen kann,
Als Kampf mit verborgenen Mächten,
Das ist dem Herzen die Ruhe.

Dem brennenden Auge tröstlich und mild,
Die Wohlthat rinnender Zähren,
Der schützende Schnee auf dem Wintergefild,
Der Sonn'schein gefallenen Ähren,
Das ist dem Herzen die Ruhe.

Es rastet das Feld nach geschehener Mahd,
Die nährenden Kräfte zu sparen,
Die Brachzeit für künftige Schmerzenssaat,
Die Stille vor Sturm und Gefahren,
Das ist dem Herzen die Ruhe.

Sie kommen, sie kommen die Zeiten der Not,
Schon lauert der heimliche Kummer,
Von jedem weckenden Worte bedroht,
Ein stärkender, heiliger Schlummer,
Das ist dem Herzen die Ruhe.

(Gabriele Zednik-Zeldegg, 1856-1924, Schriftstellerin)


Naturfoto Mohnblume in Wiese

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Bild-Text:

Auftanken im Bleiben,
im Sein und Werden lassen.
Gegenwärtigkeit nicht verpassen.

(© Monika Minder)

Es weht so lau und leise

Es weht so lau und leise
Ein Wind durch grüne Büsche.
Der Himmel lächelt weise
Aus tausend hellen Grübchen.

Es berührt so manche Seele
Auch nur ein kleines Wort.
Wie kühler Wind im Sommer
Für den, der sieht und horcht.

(© Monika Minder)

Dir danke sagen

Dir danke sagen,
ja dir, der du ohne Frage
in meinem Herzen
stecken geblieben bist.
Und es ist nicht übertrieben,
wenn ich ganz unverblümt,
genau jetzt, zu sagen wage,
dass ich ein kleines bisschen
in den Himmel fliege.

(© Hanna Schnyders)

Nähe

Ich denk an dich,
wenn mich der erste Sonnenstrahl berührt;
Ich denk an dich,
wenn sich der Sommer in mein Herz bemüht.
Ich sehe dich,
wenn auf einsamen Wegen eine Blume mich begrüsst;
Ich bin dir nah,
wenn der Tag den Abend küsst.
Ich denk an dich,
wenn die Nacht in meine Adern schiesst,
und ich geborgen mit der Dunkelheit zerfliess.

(© Monika Minder)

Wer weiss wohin

Nicht einmal das Säuseln des Windes hätten wir gehört und nichts hätte uns jetzt ablenken oder gar erschrecken können, jetzt, wo die Zungen nach süssem Prickeln suchten und ein Saugen und Gieren mit Mund und Augen, ein Atmen ohne Schweigen, unsere Schritte über alles tragen wollte. Sogar wer weiss wohin wir gar nicht wissen wollten.

(© M.B. Hermann)

Sommertraum

Nur zwei drei Wölklein stehen
Am hohen Himmelszelt.
Sie weisen in die Ferne,
In die weite Welt.

Die Sehnsucht geht und wandert
Und träumt sich mit dir in die Nacht.
Der Sommertraum verwandelt
Und hält dich lange wach.

(© Monika Minder)

Der erste Regen

Der erste Regen tropft sich durch die Hitze,
Ein Hagelkorn, erste Blitze.
Befreien von der Trockenheit,
Versöhnlich mit der Seele sein.
Alles fliesst ist ein Gesetz,
Das nur der Mensch verletzt.

(© Monika Minder)

Sommerland

Nun ruh' ich im goldgrünen Tau.
Im schattigschweren Moose
Blick' ich zu dir, vielliebe Frau.
Hinauf ins Uferlose
Über die Wipfel mein Sehnen weht.
Du streifst mit blossen Füssen
Still durch den Wald. Das Eichhorn späht.
Dir zu Häupten ein Sonnenkrönlein steht.
Ich höre dein Lied, fern wie ein Gebet,
Zu mir herübergrüssen.

Wir ziehen durch das reife Feld.
Du weisest mir lächelnd die Blüten.
Wie hellgestaltig ist die Welt!
Ich will dich hegen und hüten,
Dein Herz blüht wie eine Blume so klar,
Traumglühend sind deine Wangen;
Das rote Tüchlein im schwarzen Haar -
Sprang jetzt der Mohn aus der Schwestern Schar,
Und ist wie ein Märchen wunderbar,
Hell durch die Welt gegangen?

(Paul Wertheimer, 1874-1937, österreichischer Lyriker, Erzähler, Journalist)

Sommergedichte für Kinder

Die Schnecken

Im Sommer kriechen die Schnecken
im Garten um die Rosenhecken.
Sie kriechen, weil das nichts kost,
langsam wie die Schneckenpost.

(© Milena A.L.)

Beim Schmied

Ich hab ein klein Pferdchen Herr Schmied,
neue Eisen braucht es am Huf.
Ich sing für Sie auch ein Lied,
wenn Sie's beschlagen am Fuss.

Mein Pferdchen ist wirklich lieb,
es geht sehr gerne zum Schmied.
Es trabt mit mir durch Feld und Wies,
ich hab ein klein Pferdchen Herr Schmied.

(© H.S. Sam)

Es regnet

Es regnet mitten im Sommer,
es regnet, es regnet zu Hauf.
Und wenn vorbei der Sommer,
dann hört's bestimmt wieder auf.

(© Anna-Lena Mil)

Spielen

Wir spielen viel draussen
auch bei Regen und Wind.
Lass die Arbeit sausen,
spiel mit dem Kind!

Der Sommer geht schnell,
der Sommer geht geschwind.
spiel mit uns Karussell,
dreh dich im Wind.

(© Res Lio)

Der Sommer ist da

Der Sommer ist gekommen!
Der Sommer ist da!
Sieh, wie die Kirschen sich sonnen,
das ist so wunderwunderbar!

Es pfeifen die Spatzen
von weit und von nah:
Der Sommer ist gekommen,
der Sommer ist da!

(© Monika Minder)

Blumen im Garten

Viele Blumen im Garten,
viele Katzen im Feld.
Im Sommer muss man warten,
bis der Schnee wieder fällt.

(© Beat Jan)

Sommersachen

Bienchen, die summen,
Hummeln, die brummen,
Glocken, die klingen
Blümlein, die singen,
Kinder, die lachen,
das sind Sommersachen.

(© Hanna Schnyders)


Naturfoto mit gelbem Löwenzahn und Bienchen auf Blüte

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Bekannte & klassische Sommer-Gedichte (gemeinfrei)

Sommerabend

Die große Sonne ist versprüht,
der Sommerabend liegt im Fieber,
und seine heiße Wange glüht.
Jach seufzt er auf: »Ich möchte lieber …«
Und wieder dann: »Ich bin so müd …«

Die Büsche beten Litanein,
Glühwürmchen hangt, das regungslose,
dort wie ein ewiges Licht hinein;
und eine kleine weiße Rose
trägt einen roten Heiligenschein.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österreichischer Dichter)

Das hat die Sommernacht getan

Die Nacht ist keines Menschen Freund -
Was flüsterst du von Treue?
Der Mond verblaßt, der Morgen graut ...
Am Bette sitzt die Reue.

Die Reue ist ein häßlich Weib
Und möcht' mich wohl verderben -
Reiß mir das Herz nicht aus dem Leib,
Ich will ja noch nicht sterben.

Mein Blut ist heiß, dein Mund so süß ...
O Gott, wie kannst du küssen!
Das hat die Sommernacht gethan,
Daß wir versinken müssen.

(Anna Ritter, 1865-1921, deutsche Dichterin, Schriftstellerin)

Gefunden

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?

Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus.
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus.

Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)

Sommernacht

Viel Stimmen rauschen und flüstern
und raunen so zärtlich sacht
im sterndurchleuchteten Düstern
duftflutender Sommernacht.

Es steigt der süssen Sünden
wollüstig zitternder Chor
aus den quellenrauschenden Gründen
sehnsüchtig zum Himmel empor.

Johanniskäfer durchschwirren
das Thal mit zuckendem Schein.
Am Himmel die Wolken irren
und hüllen die Sterne ein.

An allen Büschen und Bäumen
quellen die Knospen mit Macht.
Ich kann nicht ruhen und träumen
in der seligen Sommernacht.

Ich wollte, du kämest geschritten
zu mir in den stillen Grund
und legtest die kühlen Lippen
auf meinen brennenden Mund.

Ich weiss, mein zitterndes Sehnen,
das stürbe heimlich und sacht,
erstickt von Küssen und Thränen
in der seligen Sommernacht.

Es wuchern viel wilde Triebe,
und die schwüle Luft ist schwer
von all' der brennenden Liebe
und dem leuchtenden Duft umher.

(Marie Madeleine, 1881-1944, deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin)

Leis und lieb

Leis und lieb wie einer fernen
frohen Sonne goldener Schein
über ährenschwerem Feld
lacht und leuchtet deiner fernen
frohen Liebe holde Wonne
still in meine stille Welt.

Und die Tage gehn und kommen
sommerrosenschön und streuen
Blüten dort und Früchte hier,
und ich jauchze jedem neuen
Morgen zu wie einem treuen
köstlichen Geschenk von dir!

(Cäsar Flaischlen, 1864-1920, deutscher Lyriker)

Elegie

Du warst mein Hyazinthentraum,
Bist heute noch mein süssestes Sehnen,
Aber mein Wünschen zittert durch Thränen
Und meine Hoffnung klagt vom Trauereschenbaum.

Tausend Wunschjahre lag ich vor Deinen Knieen,
Meine Gedanken sprudelten wie junge Weine,
Ein Venussehnen lag vor Deinen Knieen!

Zwei Sommer hielten wir uns schwer umfangen,
Ich tauchte in den goldenen Strudel Deiner Schelmenlaunen,
Bis aus den späten Nächten unsere Sterbeglocken klangen.

Und Neide schlichen heimlich, ihre Geil zu rächen,
Die Wolken drohten wild wie schwarze Posaunen,
Wir träumten beide einen Schmerzenstraum:
Zwei böse Sterne fielen in derselben Nacht
Und wir erblindeten in ihrem Stechen.

Der erste Blick, der uns zu eins gehämmert,
Er quälte sich bis in die Morgenstunden,
Bis weh das Herz des Ostens aufgedämmert.

Da sprangen alle grausigen Sagen auf,
Träumte nur noch Plagen,
Alle Plagen erdrosselten mich
Und reissende Hasse kamen
Und verheerten
Die Haine unserer jung gestorbenen Liebe.
Und wehrten meiner Seele Flucht zu Gott,
Gramjahre bebte ich hin,
Krankte zurück,
Kein Himmel beugte sich zu meinem Harme!
Durch alle Sümpfe schleift' ich mein verhungert Glück,
Und warf mich müd dem Satan in die Arme.

(Else Lasker-Schüler, 1969-1945, deutsche Dichterin)

Wiegenlied für Irene

Einen Sommer lang
Goldne Glocke schwang,
Rief zu immer holderem Tag.
Schlugst das Aug du auf,
Lag mein Kuss darauf,
Und dein Herz in meinen Händen lag.

Einen Sommer lang
Lied und Lachen klang,
Und wir waren ganz vor Glück entbrannt.
Schlang und Eidechs kam,
Und gezähmt sie nahm
Süssigkeit aus deiner guten Hand.

Einen Sommer lang
Mit dem Engel rang
Ich, dass ewig dieser Sommer sei.
Ach, ich war zu schwach,
Und im Herbste brach
Sensenmann das Ährenglück entzwei.

Dieser Sommer war
Voll wie hundert Jahr,
Die des Gottes Gnadenblut durchdrang.
Schenke sein Geschick
Unsrem Kind ein Glück
Viele, viele, viele Sommer lang.

(Klabund /Alfred Henschke, 1890-1928, deutscher Schriftsteller)

An das Glück

Die Menschen schalten dich, du goldnes Glück,
Daß du so langsam kommst, so eilig fliehst,
Daß du nur einen flücht'gen Augenblick
Wie Sonnenlicht durch unsre Seele ziehst;
Ein einzig Mal mit deinem Schwingenpaar
Das Menschenherz der Erde nur entrückst,
Ein einzig Mal nur in das Lockenhaar
Den roten Rosenkranz der Liebe drückst.

So hört' ich schelten dich, du goldnes Glück,
Und nimmer konnt dein Wesen ich verstehn.
- - Da kam auch mir der eine Augenblick:
Ich habe dich von Angesicht gesehn!
Nun weiß ich, daß du von dem Himmel bist,
Daß der, dem je du in die Seele flammst,
Durch die Erinn'rung ewig glücklich ist.

(Frieda Jung, 1865-1929, deutsche Schriftstellerin, Dichterin)

Juli

Nun ist es Sommer den ganzen Tag,
Den ganzen Tag man nur küssen mag,
Und alle die Rosen, die müssen
Satt duften zu unseren Füssen.

Nun bleibt es Sommer den ganzen Tag,
Den ganzen Tag ich im Himmel lag,
Dort tat man sich paarweise küssen
Und satt lag die Erde zu Füssen.

Nun ist es Sommer Nacht und Tag,
Und Nacht und Tag man nur küssen mag;
Von allen heissen Genüssen
Ist Anfang und Ende das Küssen.

(Max Dauthendey, 1867-1918, deutscher Dichter)

Sommerfäden

Der Sommer tollt ums Haus!
Er hascht sich mit dem Winde,
Der zupft dem schönen Kinde
Manch goldnes Härchen aus.

In hocherhobner Hand
Läßt er die Beute wehen -
Ich kann sie blitzen sehen,
Bald hier, bald dort im Land.

Ein Märlein fällt mir ein ..
Ach, daß die goldnen Schlingen
Mir meinen Liebsten fingen -
Wie wollt' ich selig sein!

(Anna Ritter, 1865-1921, deutsche Dichterin, Schriftstellerin)

Kirschlese

Am Kirschbaum eine Leiter weiss und schlank,
darauf das Mädchen, pflückend mit Gesang.

Die Purpurfrucht gedieh uns heuer reich.
Beide Arme breitet sie zugleich

Und jeder Ast, den sie herunterbiegt,
sein Laub um ihre braunen Schultern schmiegt.

Die Kirschen küssen leise und versteckt
Den schmalen Leib, der langend hoch sich reckt . . .

Ich, der ich zugetan den schönen Dingen,
sehe zwei Bäume zärtlich sich umschlingen.

(David Goldfeld, 1904-1942)

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Sommergedichte für Kinder

Witzig oder kurz, hier erhalten Sie schöne Sommergedichte und Sprüche für grosse und kleine Kids.

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Und viele Ideen und Tipps rund um den Sommer.

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Rätsel-Gedichte für Kinder

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